Kennen Sie Standorte, an denen Mehl- oder Rauchschwalben brüten? Haben Sie sogar bereits an Ihrem Haus / in Ihrem Betrieb Schwalben beobachten dürfen? Dann forschen auch Sie mit und tragen Sie durch die Meldung Ihrer Beobachtung dazu bei, mehr über unsere fliegenden Glücksbringer in Erfahrung zu bringen! © Sylvia Marchart/stadtwildtiere.at Mehlschwalben beim Nestbau. Die Idee des SchwalbenNESTwerkes Mit Ihrer Unterstützung möchten wir die aktuelle Bestandssituation von Mehl- und Rauchschwalben in Niederösterreich erfassen. Hierfür wird die Zahl besetzter und nicht - besetzter Nester beider Schwalbenarten ermittelt. Über die Anzahl der beobachteten Jungvögel im Nest wird der Bruterfolg erhoben. Längerfristig betrachtet können Ihre gesammelten Informationen dazu beitragen, Aussagen über Bestandsentwicklungen zu treffen. Als SchwalbenNESTwerkerIn: sind Sie Teil dieses Citizen Science - Forschungsprojektes und leisten einen wichtigen Beitrag zum Gelingen unserer Arbeit beobachten Sie „Ihre“ Schwalbennester am eigenen Haus / im eigenen Betrieb tauschen Sie sich gemeinsam mit anderen Citizen Scientists und WissenschaftlerInnen innerhalb des Nestwerkes aus erhalten Sie Hilfestellung zum Schwalbenschutz am eigenen Haus und Betrieb © Eva Edelmüller/wildenachbarn.at Rauchschwalbennest in Weidenkorb. Wer kann mitmachen? Unser Forschungsprojekt richtet sich an interessierte Privatpersonen, Betriebe, öffentliche Einrichtungen oder Reitställe mit mehreren Nestern von Mehl- oder Rauchschwalben. Unsere Citizen Scientists erhalten detaillierte Informationen über die Brutbiologie der Schwalben, die es Ihnen ermöglichen, selbstständig den Brutbestand „ihrer“ Schwalben zu ermitteln. Das Ziel des SchwalbenNESTwerkes Um fundierte Aussagen über die Entwicklung der Bestände treffen zu können, ist die Kontrolle bestehender Nistplätze über mehrere Jahre wichtig. Vergleiche aktueller Bestandsdaten und Informationen über die Akzeptanz gegenüber beiden Schwalbenarten am eigenen Haus und Hof, bringen wichtige Erkenntnisse über deren aktuelle Situation in Niederösterreich. Leitfaden SchwalbenNESTwerk Dokument SchwalbenNESTwerk-Österreichische Vogelwarte.pdf Wie werden Sie Teil des SchwalbenNESTwerkes? Haben Sie Interesse in einem Projekt zum Schutz der Schwalben in Niederösterreich mit zu forschen oder sind Ihnen Standorte mit Schwalbennestern bekannt? Dann melden Sie sich bitte per E-Mail an seebarn[@]vetmeduni.ac.at. Für die Mitarbeit erhalten Sie von uns Zugang zu unserer Online Datenbank (Benutzername und Passwort). Hierfür benötigen wir Ihre vollständigen Kontaktdaten; die Registrierung ist hier möglich. Sollten Sie bereits auf der Plattform Wilde Nachbarn registriert sein, ist KEINE Neuanmeldung notwendig (bitte hier allenfalls fehlende Kontaktdaten ergänzen)! Ergebnisse Ergebnisse 2020 Seit dem Start im Frühjahr 2020 haben unser Team der Außenstelle zahlreiche Meldungen von Mehl- und Rauchschwalben aus Niederösterreich, aber auch Wien, Oberösterreich, der Steiermark und dem Burgenland erreicht. Sogar vereinzelte Meldungen aus Deutschland waren mit dabei. Nicht nur über die Projektseite, auch per E-Mail und Telefon gingen die Beobachtungen ein. In Summe wurden in den Monaten April bis Oktober über 1660 Nester von Beobachter:innen ans 139 Standorten entdeckt, der Hauptteil davon in Niederösterreich. Durch die vielen Meldungen mit Bild-Upload, konnten wir die Schwalbenarten genau bestimmen. Die meisten Nester für beide Schwalbenarten zusammen betrachtet wurden im Monat Juli gemeldet. Doch nicht nur die Nester selbst, auch der Besetzungszustand der Nester wurde uns mit Hilfe des Meldeformulares mitgeteilt. Über 95% aller Beobachter*innen gaben an, ob die Schwalbennester besetzt, nicht-besetzt, im Bau oder ihnen der Besetzungsstatus unbekannt war. Daraus haben wir für beide Schwalbenarten den generellen Besetzungsstatus der Nester ermitteln können. Bei den Rauchschwalben stachen besonders die Monate Juli und August hervor, bei den Mehlschwalben waren Nester im Juni sehr begehrt. Ebenso hatte so manche(r) SchwalbenNESTwerker:in Glück und erhaschte einen Blick auf die Jungvögel im Nest. Auch diese Angaben ermöglichen uns Aussagen über den Bruterfolg der Vögel zu treffen. © Österreichische Vogelwarte Übersicht über Standorte von Mehl- und Rauchschwalbenkolonien. Anzahl der Nester: orange = 1-49, rot = 50-99, Stern = >100. Mit Hilfe ihrer Beobachtungsmeldungen, können wir die Vorkommen der beiden Schwalbenarten in Niederösterreich ermitteln. Nicht nur das Vorhandensein der Nester, auch, wie oft in den Nesten während der Brutsaison gebrütet wird, liefert uns wichtige Daten zur Ermittlung von möglichen Populationsschwankungen. Aber nicht nur Nester, welche besetzt sind, sind interessant für unser Projekt. Haben Sie einen Nestabdruck an der Fassade entdeckt? Dann melden Sie uns auch diesen, denn daraus lassen sich ehemalige Vorkommen ermitteln. Auch im Winter lohnt sich ein Blick unter den Dachvorsprung oder den Holzbalken. Denn Sperlinge nutzen gerne die Nester der Schwalben als Rückzugsort bei kalten Temperaturen. Nicht immer zur „Freude“ der Schwalben, wenn diese mit März/April im nächsten Jahr wieder bei uns eintreffen und den Frühling einläuten. Ergebnisse 2021 Auch 2021 haben unser Team der Außenstelle zahlreiche Meldungen von Mehl- und Rauchschwalben aus Niederösterreich und anderen Bundesländern erreicht. Der Großteil der Meldungen wurde, wie auch schon im vergangenen Jahr, über die Projektseite getätigt. Aber auch per E-Mail und Telefon gingen Beobachtungen ein. In Summe wurden in den Monaten Mai bis September über 1500 Nester von Beobachter:innen (wieder)entdeckt. Der Hauptteil aller Nester wurde auch in diesem Jahr in Niederösterreich beobachtet. Ein Drittel aller gefunden Schwalbennester 2021 waren unserem Projektteam des SchwalbenNESTwerkes noch nicht bekannt. Darunter fielen einzelne Standorte mit ein bis fünf Nestern, aber auch größere Kolonien mit über 20-30 Nestern. Bei den neu hinzugekommenen Kolonien handelt es sich vorwiegend um Mehlschwalben. Dennoch wurden auch Rauchschwalbenkolonien mit teils 20-30 Nestern gemeldet und in das Monitoringprogramm aufgenommen. Insgesamt wurden 2021 an 134 Standorten Nester von Mehl und Rauchschwalben im Zuge des SchwalbenNESTwerkes beobachtet. Über 20% aller Neststandorte wurden durch Ehrenamtliche mehrfach in der Brutsaison auf ihre Besetzung sowie mögliche Bruterfolge kontrolliert. Diese Rate blieb 2020 und 2021 auf einem konstantem Niveau. © Österreichische Vogelwarte Übersicht über Standorte von Mehl- und Rauchschwalbenkolonien. Grün = Standorte 2020, Blau = Standorte 2021. 58% aller gefundenen Schwalbennester wurden Mehlschwalben zugeordnet. Ein Grund für den größeren Anteil an gefundenen Nestern liegt womöglich in der Position der Mehlschwalbennester an Außenfassaden von Gebäuden. Zahlreiche Meldungen stammten aus Zufallsbeobachtungen von Mehlschwalben beim Nestbau oder der Fütterung des Nachwuchses am Weg zur Arbeit oder bei einem Spaziergang. Die meisten Nester für beide Schwalbenarten zusammen betrachtet wurden im Monat Juni gemeldet. Bei rund 77% aller Beobachtungen wurden Nester von Mehl- und Rauchschwalben als besetzt gemeldet. Auch diese Beobachtungen wurden zum überwiegenden Teil im Monat Juni gemeldet. 2021 wurden aber nicht nur Standorte mit Schwalbennestern gemeldet. Unser Projektteam erreichten auch vermehrt Anfragen über Möglichkeiten zur (Wieder-) Ansiedlung von Mehl- und Rauchschwalben. Sollten auch Sie dazu fragen haben, beraten wir Sie gerne! Schicken Sie uns hierzu eine Mail an seebarn[@]vetmeduni.ac.at.