Das "Tier des Jahres" 2024 ist der Feldhamster

05.01.2024, Fabienne Selinger
Auch dieses Jahr wurde wieder das "Tier des Jahres" gewählt. Die jährlichen Wahlen dienen dazu teils unbekannte Arten in den Vordergrund zu rücken und auf ihre Gefährdungen hinzuweisen. Wir stellen euch den Gewinner vor und erzählen euch spannende Fakten über den Feldhamster und seinen Lebensraum.

Das es wilde Hamster überhaupt gibt, ist nur wenigen Menschen bewusst. Der Feldhamster (Cricetus cricetus) ist ein entfernter Verwandter des Goldhamster und sieht mindestens genau so putzig aus, wie sein domestizierter, deutlich kleiner Kollege. In Österreich besiedelt er vorwiegend Randbereiche von Feldern, aber auch Weingärten, Trockenrasen und Siedlungsgebiete. Ebenso wie viele andere Wildtiere leiden Feldhamster in unserer Kulturlandschaft unter einem ähnlichen Schicksal. Früher war er weit verbreitet und wurde sogar als Schädling bekämpft. Doch heute steht er kurz vor dem Aussterben und - wie so oft - sind die drastischen Veränderungen in der Landwirtschaft dafür verantwortlich.

Baumeister unter Tage

Die Behausungen der Hamster sind komplex und bestehen aus einem Netzwerk von Tunneln und Schlafhöhlen, sie bleiben meist den ganzen Tag in ihren Höhlen, nach draußen gehen sie erst in der Dämmerung. Jeder Bau beherbergt einen Hamster, da diese Tiere Einzelgänger und auch sehr territorial sind.  

Feldhamster sitzt in Wiese und schaut neugierig in die Kamera
Die Stadt als Zufluchtsort

Der Verlust an Lebensraum drängt viele Tiere in die Stadt, zum Glück scheint der Feldhamster sich in Parks und auf Friedhöfen wohl zu fühlen. Mit etwas Glück kann man das pelzige Tier während der Dämmerung beispielsweise am Zentralfriedhof beobachten. Doch noch müssen wir uns etwas gedulden, denn Hamster halten von Oktober bis April einen Winterschlaf. 

Artporträt

Cricetus cricetus